Brennpunkt Architektur
"Bauen – wieviel Technik braucht der Klimaschutz?"
Kurzvorträge und Podiumsdiskussion
Event entfällt…Leider müssen wir die Veranstaltung wegen der verschärften Coronasituation kurzfristig absagen. Die geplante Aufzeichnung einer Live-Diskussion an der Hochschule ist nach der aktuellen Verordnung leider nicht mehr zulässig. Eine Onlinediskussion über ein Konferenzprogramm schien uns kein adäquater Ersatz für das Brennpunktformat, das vom unmittelbaren Austausch und den Begegnungen vor Ort lebt. Wir halten das Thema aber weiterhin für sehr relevant und hoffen sehr, dass wir die Diskussion mit den Teilnehmern im Sommersemester 2021 nachholen können.
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„Bauen – wieviel Technik braucht der Klimaschutz?“
Gebäude und ihr Betrieb gehören zu den Hauptverursachern von klimaschädlichen Emissionen. Die Emissionen haben gravierende Auswirkungen auf das weltweite Klima und seine Erwärmung. Ein großer Teil entsteht durch die Wärmeerzeugung oder die Kühlung von Gebäuden, da immer noch hauptsächlich fossile Energieträger am Anfang der Energieketten stehen.
Diese Zusammenhänge sind seit Jahrzehnten bekannt. Eine Minimierung der Emissionen bei der Energietransformation etwa durch die unmittelbare Nutzung von Sonnenenergie oder Erdwärme gelingt bisher nur sehr eingeschränkt. Stattdessen wurden in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich die Verordnungen zur Minimierung der Energieverbräuche verschärft. In der Folge hat sich das Bauen dramatisch verändert. Mit erheblichem baukonstruktivem Aufwand werden Gebäude hochwärmegedämmt, etwa durch mehrschalige Konstruktionen der Gebäudehülle oder über den Einsatz von High-Tech-Materialien. Ein erheblich gestiegener konstruktiver und finanzieller Aufwand in der Erstellung ist die Folge. Aber die Wärmedämmung alleine reicht oft nicht aus, um die angestrebte Emissionsreduzierung zu erreichen. Zusätzliche Gebäudetechnik, etwa zur künstlichen Belüftung mit Wärmerückgewinnung hat sich bei uns als Standard im Bauen etabliert. Die Anteile der Kosten für die technische Gebäudeausrüstung an den Gesamtbaukosten steigen erheblich.
Wir wollen diskutieren, inwieweit Klimaschutz auf den beschriebenen technischen Aufwand beim Bauen angewiesen sein muss. Ist Klimaschutz beim Bauen nur mit Hilfe einer komplexen und aufwändigen Bau- und Haustechnik zu erreichen? Lässt sich diese gültige Strategie der Industrienationen zur Erreichung der Klimaziele auf alle Regionen weltweit übertragen? Wie wirkt sich der hohe Technikanteil auf die Energiebilanzen aus? Und wie wirkt sich nicht zuletzt der beschriebene Aufwand auf die Architekturqualität aus?
Teilnehmer:
Prof. Markus Binder
Prof. Volkmar Bleicher
Prof. Martin Haas
Prof. Florian Nagler
Moderation:
Prof. Peter Krebs
An der Veranstaltung der Fakultät Architektur und Gestaltung an der HFT Stuttgart können Sie durch die Liveübertragung via https://vimeo.com/event/309891 teilnehmen.
Sie sind herzlich zum virtuellen Besuch eingeladen!