Was ist der Architekturnovember?

Zum siebten Mal findet in diesem Jahr der vom BDA Baden-Württemberg initiierte Architekturnovember statt, ein Format für Architekturdiskurs und Architekturvermittlung. Architektur ist öffentlich und die Gestaltung unserer Lebensräume relevant. Umso mehr möchten wir auch die Öffentlichkeit ansprechen. Etwas Positives nehmen wir aus zwei Jahren Pandemie mit: Die Vernetzung über Ortsgrenzen hinaus ist nicht nur durch das Reisen möglich. Für den Architekturnovember als landesweites Format ist es manchmal bequem, sich vom Wohnzimmer aus einen Vortrag in einer anderen Stadt anzuhören. Sofern technisch möglich, werden Veranstaltende diesen Vorteil weiter nutzen und die Reichweite erhöhen. Nichts desto trotz freuen wir uns auf hoffentlich zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten und Erlebnisse vor Ort. Wir hoffen auf ein mildes Infektionsgeschehen.

Was kann Baukultur?

Ob Pyramiden, Tempel, Kathedralen, römische Stadtgrundrisse oder Behausungen: Architektur und Baukultur sind ein Jahrhunderte überdauernder kultureller Ausdruck der jeweiligen Gesellschaften. Richten wir den Blick in die Vergangenheit, ist uns das klar. Aber was ist mit dem Heute? Messen wir der gebauten Umwelt diesen Stellenwert bei? Was drücken wir als Gesellschaft mit unseren heutigen Bauten aus? Schlicht: Was kann Baukultur? In diversen Veranstaltungen in Baden-Württemberg werden Fragen dieser Art im Architekturnovember erörtert. Sie bieten Raum zum Austausch, zur Information und zur Reflexion. Wie auch immer die Antwort, wir sind der Meinung:

Baukultur kann was!

Der Auftakt ist dieses Jahr im ehemaligen leerstehenden Metropol-Kino in der Bolzstraße in Stuttgart geplant. Als Gemeinschaftsveranstaltung des BDA Baden-Württemberg, der architekturgalerie am weißenhof sowie dem Institut Stadtplanung und Entwerfen der Universität Stuttgart bespielen wir einen Nachmittag und Abend das Gebäude und feiern das 40-jährige Bestehen der architekturgalerie am weißenhof. Neben einer Veranstaltung zum jüngst veröffentlichten Abriss-Moratorium, geht es im Abendsymposium um die Ressource Raum und der Frage nach Utopie und Wirklichkeit der Architektur sowie der Frage: Lichtspiel(h)aus?

Liza Heilmeyer, Freie Architektin BDA, Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Baden-Württemberg

Mein Dank gilt an dieser Stelle allen, die tatkräftig mitwirken, unseren treuen Partner*innen sowie der Sto-Stiftung.

Wer veranstaltet mit?

Der diesjährige Architekturnovember wird getragen von langjährigen Partner*innen sowie neuen Vereinen und Instutionen, die wir herzlich begrüßen! Es sind beteiligt die Heilbronner Architekturgespräche, die Tübinger Reihe Architektur Heute, die Filmabende in der CHAPEL – Raum für Stadtkultur, Heidelberg, der Waldhuter Architektur Apéro sowie die Impulse für die IBA27 der Evangelischen Akademie Bad Boll. In Konstanz beteiligt sich die HTWG mit der Reihe POSITION.EN, in Biberach die HBC Hochschule für Angewandte Wissenschaften. In Karlsruhe tragen das Karlsruher Institut für Technologie KIT sowie die Hochschule Karlsruhe und der BDA mit zahlreichen Programmpunkten bei. In Stuttgart findet erneut statt die Novemberreihe der Universität, die Punkt 7 Reihe der Hochschule für Technik sowie weitere Vorträge und Events der architekturgalerie am weißenhof, der Staatlichen Akademie der bildenden Künste, der ifa-galerie, des Lehrstuhls für Stadtplanung und Entwerfen der Universität Stuttgart, des Hauses für Film und Medien e.V. sowie des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten BDA. Die Themen sind breit und vielfältig, denn: Baukultur kann was!

Was ist der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA?

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA ist ein Zusammenschluss freiberuflich tätiger Architekt*innen sowie Stadtplaner*innen. Überdurchschnittliche berufliche Qualifikation ist Voraussetzung, um als Mitglied berufen zu werden. Zahlreiche Mitglieder haben Architekturpreise erworben, viele sind als Hochschullehrende tätig. Persönlichkeiten aus anderen Berufen, die sich für die Qualität der Planungs- und Baukultur einsetzen, können als außerordentliche Mitglieder aufgenommen werden. Bundesweit hat der BDA etwa 4.500, in Baden-Württemberg etwa 900 Mitglieder. Der BDA wurde vor 1903 gegründet. Wichtiges Ziel war schon damals, Architekturqualität gegenüber rein öko-nomischen Interessen durchzusetzen. Sie zu fordern und zu fördern ist seither für die BDA-Mitglieder in 15 Baden-Württembergischen Kreisgruppen Beweggrund, sich beruflich und ehrenamtlich für die Qualität der gebauten Umwelt einzusetzen.